Anpacken auf der Alpaca-Farm

Eintauchen in die authentische Andenwelt
Wie wäre es, den Lebensrhythmus in Einklang mit der Natur zu bringen? Falls Ihnen schon solche idealistischen Gedanken durch den Kopf gegangen sind, werden Sie das Leben auf unserem entlegenen «Dorf» Rosario de Bendilluma in den Anden, dem «pueblo remoto», nahe bei Santiago de Machaca in vollen Zügen geniessen. Voraussetzung: Sonnenbrille, Sonnencrème, Sonnenhut – und warme Kleider für kühle Nächte – mitnehmen!

Auf einem idyllischen Flecken Natur inmitten der Bergwelt – auf rund 4500 Metern über Meer – weiden unsere rund 500 Alpacas. Weitere Mitglieder unserer Farm sind menschenfreundliche Herdenhunde und pflegeleichte Lastesel. Unsere kleine Farm verfügt über frisches, fliessendes Quellwasser, aber über keinen Stromanschluss. Grund: Die Mehrheit der Einheimischen verweigerten diesen … Naja, immerhin hat das Internet das Hochtal erreicht.

Vor rund 10 Jahren haben wir ein bescheidenes Gästehaus erbaut, das zu Ihrem «Tausend-Stern-Hotel» (nirgends sind mehr Sterne am Himmel sichtbar als in den Anden) werden kann. Ihr Aufenthalt im Dorf richtet sich ganz nach Ihren Wünschen. Hier einige Aktivitäten und Infos.

Ein Geschenk des Ururgrossvaters.
Das kleine Dörfchen Rosario de Bendilluma ist unserem Urahn zu verdanken. Der Maestro Maldonado war ein Architekt, der landauf und landab Kirchen im Kolonialstil errichtete, von denen sich noch viele in der Gegend bestaunen lassen. Als Dankeschön für seine Dienste durfte er sich ein Landstück auswählen. Unsere Farmchefin Lucrecia Hilda Maldonado spricht Spanisch, Aymara sowie Deutsch und etwas Englisch.

Santiago de Machaca.
Den Kern des nächst gelegenen Städtchen bilden die Kirche und der Dorfplatz. Ein idealer Ort, um Spezialitäten aus der Region zu probieren.

Frisch vom Erdofen.
Tausend Kartoffelsorten soll es in Bolivien geben. Besonders beliebt sind diese Erdfrüchte in gefriergetrockneter und gewaschener Form, besser bekannt als Chuños und Tuntas. Wie wäre es nun mit einem Grill mit Kartoffeln, Alpaca-Fleisch, Kochbananen und Maniok? Nette Idee, doch leider funktioniert der Grill auf dieser Höhe nicht. Gerne buddeln wir aber ein Loch und bauen mit ein paar Steinen einen traditionellen Erdofen.

Alpaca-Schlachten.
Ja, wir kennen Bolivianerinnen und Bolivianer, die vegan leben. Ganz einfach ist das aber nicht. Denn zu den traditionellen bolivianischen Mahlzeiten gehört nun mal das Fleisch. Erst recht in den Anden. Hier gelten Lama- und Alpaca-Fleisch als Delikatessen. Diese Fleischarten sind cholesterin- und fettarm. Von Zeit zu Zeit müssen auch wir ein Tier schlachten. Sie dürfen uns gerne dabei unterstützen. Müssen aber nicht.

Trockenfleisch.
Gleich nach dem Schlachten stellen wir eine Fleischspezialität her: Charque. Dazu schneiden wir dünne Fleischfasern, salzen diese und lassen sie auf Steinplatten an der heissen Sonne trocknen. Eine Delikatesse!

Wuschelkuschel und viel Arbeit.
Die Alpacawolle ist ein heiss begehrtes Gut. Und die Tendenz ist steigend. Deshalb scheren wir unsere Tiere von Zeit zu Zeit. Helfen Sie uns dabei? Da ist viel Handarbeit verlangt.

Steinmauern bauen.
Die Gehege für unsere Tiere bestehen aus Steinmauern. Diese müssen regelmässig überprüft und ausgebessert werden. Eine geradezu meditative Tätigkeit!

Wasserkanäle ausgraben.
«Wasser, Wasser, Du musst wandern, von einem Tal zum andern …» Damit die Alpacas überall beste Kräuter vorfinden, muss Wasser durchs Terrain fliessen. Seit Jahrzehnten ziehen sich darum feine Kanäle durchs Tal. Diese bedürfen jedoch der Pflege.

Perspektive gewinnen.
Die Arbeit auf unserem Dorf ist weniger streng als es klingt. Das liegt daran, dass die Alpacas grundsätzlich selbständig weiden und abends von allein in ihr Gehege zurückkommen. Ausrücken müssen wir nur, wenn sich ein Junges verirrt hat. Ihnen bleibt viel Zeit für Wanderungen. Sie werden staunen ob der Felsformationen und des mineralienreichen Gesteins!

Überm Feuer kochen.
Hinter jeder Mahlzeit stehen viele Arbeitsstunden. Diese beginnen bei der Suche des spärlichen Holzes und reichen über den Transport der Nahrungsmittel aus der Stadt ins Dorf. Umso besser schmeckt aber das Essen, das langsam über dem Feuer gekocht wird!