Lago Titicaca

Auf den Spuren der Inkas und der Sonne
Wer an den Ufern des Titicacasees steht, versteht schnell, warum dieser gigantische Teich den Inkas als «heilig» galt. Der See eignet sich für einen Tagesausflug von La Paz aus, genauso wie für eine mehrtägige Exkursion. Kaum bekannt ist, dass die Sonneninsel – der Legende nach die Geburtsstube der Sonne höchstpersönlich – archäologische Schätze bietet, die es mit Machu Picchu durchaus aufnehmen können.

Erleben Sie die unbekannte Seite der legendären Isla del Sol exklusiv über uns: beispielsweise unter Führung unserer Historiker Nancy Maldonado Perez und Marcello Ticona Huanca. Unvergessliche Erlebnisse dürften folgende Programmpunkte werden.

Strandfeeling an der Copacabana.
Sie denken an Brasilien, an Rio de Janeiro? Weit gefehlt. Das Original liegt auf rund 3800 Metern, am Lago Titicaca. Copacabana gilt als bedeutendster Wallfahrtsort Boliviens. Die Jungfrau, «Virgen morena» zieht Pilger aus dem ganzen Land an. Die Rucksacktouristen stranden dagegen eher hier, weil Copacabana Ausgangspunkt für verschiedene Exkursionen per Schiff ist und mit einem reichhaltigen Angebot aus Bars und Restaurants aufwartet. Tipp: Auf den Hausberg Cerro Calvario spazieren und den Sonnenuntergang bestaunen.

Isla del Sol – fast wie im Paradies.
Der erste Herrscher der Inkas – genannt der Inka – stammt der Legende nach direkt vom Sonnengott ab. Als Örtchen, um erstmals seinen Fuss auf die Erde zu setzen, hat er sich die Sonneninsel ausgewählt. Bis heute ist die Isla del Sol eine Oase der Ruhe. Dazu trägt bei, dass es hier keine Autos gibt. Die Insel lässt sich beispielsweise entlang des Inkawegs entdecken. Urtümlich wirkt der Norden der Insel, in den sich kaum Touristen verirren. Auf der Isla del Sol herrscht ein angenehmes, mildes Mikroklima und wer hier in einem der Hotels übernachtet (schön sind die Hütten der Ecolodge La Estancia), fühlt sich danach wirklich ausgeruht. Schade nur, dass ein Nachbarsstreit den Frieden im Paradies zerstört: Zwei Dörfer auf der Insel haben seit wenigen Jahren einen Knatsch, weswegen nicht mehr alle Inselteile öffentlich zugänglich sind.

Geburtswiege der Inkas.
Ob die mystischen Inkaruinen Chincana, mitten auf der Insel, der Ursprungsort der Inkafamilien sind? Viele Historiker unterstützen diese Thesen. Jedenfalls ist die Tempelanlage mit «heiligem» Felsen bis heute imposant.

Ewige Jugend.
Spektakuläre Touristenattraktionen sind die Inkaterrassen, die Treppe des Inkas sowie die «Quelle der ewigen Jugend». Unbedingt ausprobieren!

Isla de la luna – reif für diese Insel?
Wo die Sonne ist, darf der Mond nicht fehlen: Die Schwester der Sonneninsel, die Mondinsel, ist kleiner und karger. Mit ihren sagenumwobenen Inkaruinen ist sie aber einen Besuch wert. Man stelle sich vor: Hier sollen mal die «Jungfrauen der Sonne» gelebt haben!

Tiwanku – geheimnisumwitterte Hochkultur.
Von Copacabana oder von La Paz aus sind die Ruinen von Tiwanaku relativ einfach erreichbar. Schon der wenig zimperliche Eroberer Francisco Pizarro soll anno 1532 auf das Ruinenfeld gestossen sein. Noch mehr als heute lag es damals grössenteils unter der Erdoberfläche. Obwohl sich die Bedeutung der Riesenanlage nur erahnen lässt, zeugt das «wenige», was man sieht, von einer unvergleichlichen Hochkultur, die vor über 3000 Jahren ein riesiges Reich beherrschte. Tiwanaku gehört zu den grössten Mysterien der Archäologie. Einmal weiter ausgegraben, dürfte die Städte mit den Monolithen und dem gigantischen Sonnentor zu den Weltwundern gerechnet werden. Darum lohnt es sich, sich die vielen Rätsel von einem Guide erklären zu lassen. Mitdenken erwünscht!

Lachsforelle vom Grill.
Das typische Gericht um den Titicacasee ist die «Trucha a la plancha», eine Art Lachsforelle vom Grill, die vielerorts um den See vorzüglich zubereitet wird. Genau genommen handelt es sich um kanadische Regenbogenforellen, die im letzten Jahrhundert im See ausgesetzt wurden. Auf jeden Fall darf die obligate Suppe als Vorspeise nicht fehlen!