10 Tipps für den unbeschwerten Bolivien-Genuss
Sie möchten in Bolivien auch mal von unserer Seite abweichen und sich allein durchschlagen? Kein Problem. Hier sind 10 wichtige Überlebenstipps.
Kultur kennen lernen bedeutet kommunizieren. Und das ist Bolivien fast nur möglich, wenn Sie ein paar Brocken Spanisch sprechen. Die meisten Menschen in Bolivien sind spanischsprachig. Vor allem ältere Leute unterhalten sich teilweise auch in den traditionellen indigenen Sprachen Aymara und Ketchua. Englisch beherrscht höchstens die junge Elite.
Schon der Flughafen El Alto liegt auf über 4000 Metern. Und viele Touren führen Sie noch höher. Darum ist es wichtig, sich richtig an die Höhe zu gewöhnen. Bis zu welcher Höhe Sie sich wohl fühlen, ist individuell. Und fast jeder Höhenmeter kann den grossen Unterschied machen. Perfide ist dabei, dass Sie die Konsequenzen des Sauerstoffmangels meist nicht sofort spüren, sondern erst nach ein paar Stunden – vor allem nachts, im Schlaf. Die Leiden der Höhenkrankheit, von Einheimischen «Soroche» genannt, äussern sich in Symptomen wie Kopfweh, Schwindel und Übelkeit. Bolivianerinnen und Bolivianer schlucken oft Pillen dagegen, die aber nicht ganz unumstritten sind. Die beste und gesündeste Medizin: viel Coca-Tee trinken, körperliche Anstrengungen und Alkohol vermeiden.
Singen Sie unter der Dusche? Wer zum ersten Mal in einer bolivianischen Dusche steht, wird eher Schreien. Die meisten Duschen heizen das Wasser mit einer elektrischen Installierung, die direkt beim Duschkopf angebracht sind. Damit sich das Wasser wärmen kann, müssen Sie den entsprechenden Hebel betätigen. Je älter die Vorrichtung scheint, desto eher empfiehlt es sich, dazu ein Handtuch zu nutzen – denn kleinere Stromstösse gehören hier zum Alltag …
Bolivianerinnen und Bolivianer lieben es, mit der Familie und Freunde am Wochenende grillieren zu gehen (Parillada). Ebenso wichtig wie Fleisch, Kartoffeln und Reis ist für sie dabei das Toilettenpapier. Kein vernünftiger Boliviano verlässt sein Haus ohne nicht mindestens einer Rolle in der Tasche. Wieso? Selbst in teuren Restaurants ist ausreichend Toilettenpapier keine Selbstverständlichkeit.
Vielleicht sind Sie es sich gewohnt bargeldlos zu bezahlen, per Smartphone und Kreditkarte. In Bolivien und Südamerika gilt es umzudenken: Cash is king! Je weiter weg Sie sich vom Stadtzentrum entfernen, desto lieber sieht man hier Bargeld – respektive: andere Zahlungsformen werden nicht akzeptiert. Hilfreich sind vor allem Banknoten in kleinen Stückelungen. Viele Händler verfügen nicht über ausreichend Geld, um Wechselgeld auf höhere Summe zu geben. Tipp: Bolivianos können Sie beim Geldwechsler unsers Vertrauens eintauschen.
Grundsätzlich sind Bolivianerinnen und Bolivianer sanfte Menschen. Anders als in vielen anderen Ländern sind Gewaltverbrechen selten. Dennoch sind uns aus unserem Bekanntenkreis schon haarsträubende Fälle zu Ohren gekommen. So tummeln sich kreative Trickdiebe auf den Strassen und Fake-Polizisten und -Taxifahrer. Wichtig ist deshalb:
- Steigen Sie niemals in ein Taxi, wenn dieses sich nicht an einer offiziellen Taxiroute befindet und der Fahrer sich aktiv um Einsteigen bittet.
- Folgen Sie niemals einem angeblichen Polizisten, der Sie bittet, ihn aufs Polizeirevier zu begleiten.
- Lassen Sie sich nicht in lange Gespräche mit Unbekannten verwickeln.
Portemonnaie, Schmuck, Smartphone, Kamera: Das alles haben zwar auch manche Bolivianerinnen und Bolivianer. Dennoch rufen diese Dinge oft Diebe auf den Plan. Stellen Sie darum Ihren Reichtum nicht zur Schau, sondern verstauen Sie solche Wertgegenstände möglichst diskret – vor allem, wenn Sie sich in Städten bewegen.
Die beste Nachricht: An Vitamin D wird es Ihnen in Bolivien nicht mangeln. Fast jeden Tag strahlt die Sonne. Je höher Sie sich befinden, desto gleissender. Vergessen Sie aber nicht, dass die Temperaturen rasch abkühlen, sobald Sie im Schatten stehen oder die Nacht anbricht. Bolivianerinnen und Bolivianer kleiden sich deshalb immer flexibel und mehrschichtig: T-Shirt, Hemd, Pullover, Jacke. Falls es Sie rasch fröstelt, empfehlen sich sogar mehrere Pullover, natürlich aus echter bolivianischer Alpaca-Wolle. Diese Kleidungsrichtlinien bewähren sich sogar in Räumen. Denn diese bleiben mangels Heizungen vielerorts kühl.
Wer es eilig hat, gehe langsam – das gilt in Bolivien ganz besonders. Erwarten Sie nicht, dass sich Leute an die Abmachungen, geschweige denn an vereinbarten Zeiten halten. Wenn eine Hochzeit gemäss Einladung um 10 Uhr stattfinden soll, ist durchaus möglich, dass die ersten Gäste erst um 11 Uhr eintreffen. Darum ist eine Eigenschaft unabdingbar, wenn Sie in Bolivien Ihre Nerven intakt halten wollen: Sie brauchen Flexibilität und die Gabe der Improvisation.
Ihr Vitaminpillen können Sie getrost zuhause lassen. In Bolivien bekommen Sie auf dem Markt «Multivitaminicos» gemixt, die alles beinhalten, was Ihr Körper braucht – von Gemüsen, Früchten, Beeren bis zu Nüssen. Zudem treffen Sie an fast jeder Strassenecke auf Orangen- und Pomelosaftverkäuferinnen und -verkäufer. Aus Hygienegründen raten wir, jeweils wegwerfbare Plastikbecher («vaso desechable») zu verlangen und darauf zu bestehen, dass Ihr Getränk frisch zubereitet wird. Ganz allgemein gilt: Achten Sie auf die Frische und Sauberkeit, wenn Sie Lebensmittel auf der Strasse kaufen. Denn unter der gleissenden Sonne verderben Waren rasch.