Salar de Uyuni
Salz, Sonne und Sterne
Er ist vielleicht der bekannteste unbekannte Star der Welt: der grösste Salzsee der Welt, der Salar de Uyuni. Für unzählige Fotografen ist er ein Ort der Inspiration. Zahlreiche Fotoshootings finden hier statt. Erst recht, seit es Instagram gibt. Kein Wunder, gehören ausgiebige Jeep-Touren durch die Gegend zu den Höhepunkten – auch im wörtlichen Sinn – vieler Südamerikareisen.
Da man im Jeep hunderte von Kilometern zurücklegt und eine Panne unterwegs höchst ungemütlich bis lebensgefährlich wäre, empfiehlt es sich, nur bei vertrauenswürdigen Anbietern eine Reise zu buchen.
Alles Salz – oder was?
Egal, ob es die Uhr oder der Briefbeschwerer ist: Die Salzverarbeiter im Dorf Colchani stellen so ziemlich alles Erdenkliche mit Salz her. Ein Besuch ihrer Verkaufsstände lohnt sich (auch wenn ihre Artikel beispielsweise auch in Uyuni feilgeboten werden).
R.I.P. Lokomotive.
Am Rand von Uyuni trumpft Bolivien mit einem weiteren Weltrekord auf: dem grössten Eisenbahnfriedhof der Welt. Die Eisenbahnwracks, die hier seit den 40er Jahren, dem Ende der goldenen Bergbauzeit, verwittern, stellen ein melancholisches Fotokulisse für Reisende dar. Kinder lieben es, auf den gigantischen Maschinen herum zu klettern. Schade nur, fehlen viele Teile, weil gewiefte Gewerbetreibende die Metalle längst für andere Zwecke abgeschleppt haben.
Auf Salz gebettet.
Die komfortable Residenz «Palacio de Sal» rühmt sich, das erste Hotel aus Salz zu sein. Zwischenzeitlich musste es allerdings seinen Standort verändern. Tatsächlich weist das Baumaterial Salz hervorragende thermische Eigenschaften aus. Inzwischen gibt es sehr viele Hotels – wenn auch nicht ganz so stilvolle –, die aus Salzziegeln aufgebaut sind.
Cheese, please!
Keine Jeepfahrt über den Salar ohne Fotostop. Wegen der weissen Weite und des Spiegelreflexes nach Regenfällen kann man in der Salzwüste so mit der Perspektive spielen wie sonst nirgendwo. Der Kreativität beim Fotografieren sind kaum Grenzen gesetzt.
Insel der Kakteen.
Die Insel Incahuasi bildet sozusagen die Oase in der Salzwüste – und ein Touristenmagnet erster Güte. Hier lassen sich mutmasslich über tausendjährige Kakteen und versteinerte Korallen bewundern.
Weisses Gold.
Das Salz war es einmal – doch das weisse Gold von heute liegt verborgen in der Tiefe unter der Salz-Wasser-Schicht: das Lithium. Akkus von Smartphones, Elektroflitzer und Laptops lechzen nach dem Rohstoff. Unter dem Salar de Uyuni sollen die weltgrössten Vorhaben schlummern.
Diese könnten die Digitalisierung in Schwung halten, allerdings ist ein halbwegs ökologischer (und sozialer) Abbau herausfordernd.
Oase mit Flamingos.
Die Laguna Colorada bietet ein Feuerwerk an Farbtönen. Weisses Salz trifft blauen Himmel und rötliches Wasser. Je nach Wind und Wetter schimmert es in anderen Farbtönen. Möglich macht das Spektakel eine Kombination von Algen und Mineralien. Besonders faszinierend sind jedoch die Flamingoschwärme. Hinzu kommen oft Alpacas oder Lamas am Ufer – und ab und zu ein Wüstenfuchs.
Laguna verde.
Schön, aber giftig? Das trifft auf diesen Bergsee ganz gut zu. Die bezaubernde Türkis-Farbe stammt nämlich von Minieralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen … Klar, dass man bei diesem Cocktail keinen Wasservögeln begegnet!
Baum aus Stein.
Der berühmte Felsen «Arbol de piedra» könnte einem Gemälde von Salvador Dali entnommen sein. Dabei stammt er direkt vom grössten Schöpfer. Die Felsformationen und Lavafelder ziehen einen so in den Bann, dass sie einen vergessen lassen, wie die Temperaturen hier nachts tief in den Minusbereich abstürzen …
Geysire und Thermalwasser.
Obwohl im kargen und kühlen Hochland nie Badesaison ist, lohnt es sich, unbedingt die Badekleider auf eine Rundreise mitzunehmen: Nach einer holprigen Fahrt im Jeep, vorbei anfauchenden Geysiren, gibt es nichts Wohltuenderes als ein Bad in den heissen Quellen der Termas de Polques.
Luxus in Weiss.
Die meisten Unterkünfte um den Salar de Uyuni sind «prekär», sprich nur mit dem Nötigsten eingerichtet (trotzdem bieten einige ausgezeichnete Küche an!). Eine Ausnahme bildet der Tourismuspionier, das Hotel «Palacio de sal». Im Palast aus Salzziegeln residieren Touristen königlich, inklusive Spa aus Salz.