Yungas
Action und Entspannung im Bergurwald
Von Grau zu Grün: Eine Fahrt von der Stadt La Paz in die Yungas ist spektakulärer als jede Achterbahn. Mit jedem Meter, den es abwärts geht, verändern sich Klima, Fauna und Flora. Und gleichzeitig das Lebensfeeling der Menschen. Wer in La Paz wohnt und es sich leisten kann, gönnt sich gerne ein Weekend im Bergurwald. Dieser bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten.
Weil wir die Yungas fast wie unsere Westentasche kennen (immerhin haben viele von uns hier gelebt), können wir Ihnen ein Programm ganz nach Ihren Wünschen zusammenstellen.
La Cumbre – ein erster Höhepunkt.
Auf ungefähr 4600 Metern bläst einem meist ein kühler Wind entgegen. Es lohnt sich kurz einen Halt einzulegen und die Bergseen zu besichtigen. Von nun an geht’s abwärts.
Strasse des Todes.
Dieser Weg, auf Spanisch «el camino de la muerte», hat seinen Namen brutal erworben. Bis weit über das Millennium hinaus sind hier immer wieder überladene Reisebusse auf dem schmalen, erdigen Bergsträsschen abgestürzt – hunderte Meter in die Tiefe hinunter. Längst hat eine asphaltierte Schnellstrasse die alte Route abgelöst. Heute dient der alte Weg vorwiegend touristischen Zwecken. Mit dem Mountain Bike hinunter zu düsen, versetzt manchen Backpackers einen Kick. Weil ganze 3000 Höhemeter kein Katzensprung sind, ist auch Respekt am Platz. Die Strecke stellt jedoch für geübte Biker keine besondere Herausforderung dar. Der Reiz liegt vielmehr an der Vegetation, die zunehmend tropischer und wie von magischen Nebelschwaden durchzogen wird.
Caranavi – der Duft des Kaffees.
Die Kleinstadt in den Yungas ist ein Verkehrsknotenpunkt. Busreisende – und der Bus ist das beliebteste und günstigste Verkehrsmittel für Langstreckenreisen – legen hier einen Stopp ein oder wechseln in ein Taxi. In den letzten Jahrzehnten ist die Stadt gewachsen: Immer mehr Leute aus dem Hochland haben sich im fruchtbaren, klimatisch angenehmen Tal niedergelassen. In Caranavi ist mittlerweile ein Umschlagplatz für Kaffee entstanden.
Es lohnt sich, über den Hauptplatz zu schlendern, sich einen frisch gepressten Fruchtsaft zu gönnen und am Fluss zu entspannen. Wer will, kann zudem an fast jeder Ecke reinen, lokalen Kakao kosten und kaufen. In und um Caranavi finden sich etliche Hostals und Hotels – meist sind sie auf einheimische Touristen ausgelegt.
Rio Selva – relaxen wie Pazeños.
Das Hotel mit Wasserrutschbahnen, Park- und Sportanlagen ist ein regelrechtes Freizeit-Ressort – leider sind jedoch meist nicht alle Anlagen funktionstüchtig. Naja, wenn die Sauna einen Aussetzer hat, ist das bei den tropischen Temperaturen zu verschmerzen. Rio Selva liegt direkt am Fluss und eignet sich für einen Tagesausflug, aber auch für ein verlängertes Wochenende zum Entspannen. Bei Bolivianern ist es sehr beliebt, Touristen kennen es kaum.
Coroico – Paradies über Nebelschwaden.
Das pittoreske Städtchen liegt am Hügel und bietet eine Panoramasicht auf tiefgrüne Koka-Felder und andere Plantagen. Faszinierend ist, wie morgens die Nebelschwaden durch die Täler ziehen, bis sie sich himmelwärts auflösen. Nahe beim Ort befindet sich ein Wasserfall und der Hausberg Cerro Uchumachi lädt zum Wandern ein. Kurz: Coroico umfasst alles, was ein Touristenmagnet braucht.